Der Bereich der experimentellen Immunologie der Universitätsklinik Rheumatologie und Immunologie des Inselspitals Bern hat folgende Schwerpunkte:

- Grundlagenforschung im Bereich des immunologischen Gedächtnisses und Regulation von B- und T-Zellantworten

- Mechanismen der allergischen Reaktion mit einem Fokus auf IgE

- Translation von immunologischen Erkenntnissen in neue Therapien. Von besonderem Interesse sind Typ II Diabetes, Immuntherapie bei Krebs und generell entzündlichen Erkrankungen bei Tier und Mensch.

Forschungsschwerpunkt: Regulation der Immunantwort

Wie können Immunantworten reguliert werden? Und wie beeinflussen angeborene Immunantworten die adaptive Immunität und umgekehrt? Um diese Fragen dreht sich unsere Forschung. Dabei verwenden wir virusähnliche Partikel, um Immunantworten zu induzieren und deren Schutzkapazität zu studieren. Die angesprochenen Hauptprobleme sind einerseits, wie optimale T- und B-Zellantworten induziert und aufrechterhalten werden können. Andererseits wie das Immunsystem spezifisch beeinflusst werden kann, um adaptive Immunantworten zu verbessern. Das Verständnis der zellulären Netzwerke des Immunsystems ist von erheblichem medizinischem Interesse. Erstens da prophylaktische Impfstoffe, die die bisher wirksamste bekannte medizinische Intervention darstellen, auf der Induktion langlebiger Immunantworten beruhen. Und zweitens, weil ein dereguliertes Immunsystem eine zugrundeliegende Ursache für viele chronische Krankheiten und Autoimmunität ist.

Forschungsschwerpunkt: Allergie und IgE Regulation

Die Inzidenz von Allergien hat in den letzten Jahrzehnten zugenommen. Schätzungsweise leiden 30–40 % der Weltbevölkerung an einer allergischen Erkrankung wie Ekzem, Heuschnupfen oder Asthma. Bei allergischen Erkrankungen sind allergenspezifisches Immunglobulin E (IgE) zusammen mit Effektorzellen die Hauptakteure bei der Entwicklung der allergischen Reaktion. Angesichts ihrer wichtigen Rolle in der Pathophysiologie allergischer Erkrankungen versuchen wir einerseits, genauere Einblicke in die Mechanismen zu gewinnen, die zur IgE-Produktion durch B-Zellen führen. Andererseits möchten wir die Regulation der IgE-vermittelten allergischen Reaktion durch Bildung von IgG-Anti-IgE/IgE-Immunkomplexen verstehen. Versteht man diese Wege, könnte dies wichtige Einblicke und innovative Strategien liefern, um eine allergische Reaktion bei Patientinnen und Patienten vorzubeugen.

Forschungsschwerpunkt: Translationale Forschung

Unser Ziel ist, die translationale Forschung mit Mäusen noch einen Schritt weiter voranzutreiben. Hierzu wurden mehrere klinische Studien durchgeführt oder laufen derzeit. Der klinische Proof of Concept wurde für verschiedene Indikationen wie Raucherentwöhnung, Allergie, Asthma, Bluthochdruck, Krebs und Influenzavirus-Infektion erhalten. Einen Impfstoff gegen die Alzheimer-Krankheit, CAD106, testet Novartis derzeit in Phase-III-Studien. Wir arbeiten zurzeit an mehreren therapeutischen Impfstoffen für Mensch und Haustier und führen präklinische Tests neuartiger Impfstoffe gegen Allergien, SARS-CoV-2 wie auch Präzisionsimpfstoffe gegen Krebs durch. 

Mitglieder der Forschungsgruppe

  • Prof. Dr. Martin Bachmann, Bereichsleiter Immunologie
  • Prof. Dr. Monique Vogel, Stv. Bereichsleiter Immunologie
  • Prof. Dr. med. Daniel Speiser, Gastprofessor
  • Dr. Paul Engeroff, Wiss. Mitarbeiter
  • PD Dr. Mona Mohsen, Wiss. Mitarbeiterin
  • Gilles Anderson Sousa Augusto, PhD Gaststudent
  • Zahra Gharailoo, PhD Studentin
  • Joana Jorge da Costa, PhD Studentin
  • Romano Josi, PhD Student
  • Pascal Krenger, PhD Student
  • Alessandro Pardini, PhD Student
  • Dominik Rothen, PhD Student
  • Arnau Solé, PhD Student
  • Anne-Cathrine Vogt, PhD Studentin
  • Hira Curcialo, Master Studentin
  • Sanjana Marar, Master Studentin
  • Jennifer Miguez, Master Studentin