Klinische Studien
Forschung schlägt die Brücke zwischen Wissenschaft und klinischer Anwendung. Erkenntnisse aus dem Labor wirken sich direkt im klinischen Alltag bei Patientinnen und Patienten aus. Die Universitätsklinik für Rheumatologie und Immunologie arbeitet in der Bildung und Forschung eng mit der Universität Bern und der Medizinischen Fakultät zusammen und nutzt die Synergien für die beste Medizin von morgen. Zentral ist auch die Vernetzung von nationalen und internationalen Forschenden sowie die Nutzung eines kompetenten Netzwerks.
Bitte lesen Sie die Studienangebote sorgfältig durch und nehmen Sie bei Interesse oder Fragen mit uns Kontakt auf.
Hier finden Sie eine Übersicht über laufende Studien und Forschungsthemen sowie die verantwortlichen Personen.
Forschungsprojekte
SCQM-Register
SCQM steht für Swiss Clinical Quality Management. Die SCQM Foundation betreibt ein medizinisches Register für entzündlich rheumatische Krankheiten. Dieses unterstützt die Rheumatologen im Qualitäts-management der Behandlung dieser Erkrankungen und betreibt gleichzeitig eine Forschungsplattform für Langzeitstudien. Im SCQM Register werden schweizweit Daten zu folgenden Krankheiten gesammelt:
Rheumatoide Arthritis (Polyarthritis)
Axiale Spondyloarthritis (Morbus Bechterew)
Psoriasis-Arthritis
Riesenzellarteriitis
Polymyalgia rheumatica
Die Daten werden standardisiert erfasst und ausgewertet. Daraus können langfristig wissenschaftliche Erkenntnisse zur Verbesserung der Behandlung gewonnen werden.
Die SCQM Foundation (Swiss Clinical Quality Management in Rheumatic Diseases)
Video
Systemische Sklerose
A Randomized, Double-blind, Placebo-controlled, Repeat-dose, Multicenter Trial to Evaluate the Efficacy, Safety, Tolerability and Pharmacokinetics of HZN-825 in Patients with Diffuse Cutaneous Systemic Sclerosis
Diese Sponsor-Studie von Horizon untersucht die Wirkung von HZN-825 in diffuse kutaner systemischer Sklerose. Das Medikament HZN-825 ist ein Antagonist gegen den Lysophosphatsäure-Rezeptor 1 und hemmt damit die Fibroblastendifferenzierung und den Fibroseprozess. Patient:innen, welche an diffus kutaner systemischer Sklerose leiden, werden für 52 Wochen mit dem Medikament behandelt und beobachtet.
Projektleitung: Sponsorstudie Horizon Therapeutics
Systemic Sclerosis Study | See If You Qualify | BEACON Study (beaconre-searchstudy.com)
A Double Blind, Randomized, Placebo-Controlled Study to Evaluate the Efficacy and Safety of PRA023 in Subjects with Systemic Sclerosis Associated with Interstitial Lung Disease (SSc-ILD) - The ATHENA-SSc-ILD Study
Diese multizentrische doppel-verblindete Sponsor-Studie von Prometheus Biosciences untersucht die Wirkung des neuen Medikaments PRA023 in diffus kutaner systemischer Sklerose mit interstitieller Lungenerkrankung (ILD). PRA023 blockt den proinflammatorischen Botenstoff TL1A, welcher bei SSc die Fibrose und Entzündung reguliert.
Patient:innen mit diffus kutaner systemischer Sklerose mit Lungenbeteiligung können in die Studie eingeschlossen werden und werden 46 Wochen lang mit dem neuen Medikament behandelt.
Projektleitung: Sponsorstudie Prometheus Biosciences
PRA023 for Ulcerative Colitis, Crohn's Disease & SSc-ILD (prometheusbiosciences.com)
ANCA-Vaskulitis
Klinische, laborchemische, molekulare und bildbasierte Charakterisierung von Patient:innen mit Vaskulitis - BErnese VAsculitis Study (BEVAS-Study)
Vaskulitiden sind seltene Erkrankungen, aus diesem Grund wollen wir im Rahmen dieses Forschungspro-jektes Patient:innen mit einer etablierten oder vermuteten Vaskulitis Diagnose untersuchen. Ziel des For-schungsprojektes ist die Identifizierung von Patientenuntergruppen (sog. Endotypen), die sich hinsicht-lich des Krankheitsverlaufs und des Ansprechens auf die Behandlung unterscheiden. Hierfür planen wir neue Schlüsselmoleküle, Zellen und bildgebende Marker zu identifizieren. Dieser zukunftsgerichtete Forschungsansatz soll eine individuelle und massgeschneiderte Diagnosestellung, Therapie bzw. Therapie-monitoring sowie Prognose ermöglichen.
Projektleiterin: Prof. Dr. med. Britta Maurer
18F-AzaFol-PET/CT Bildgebung als neue gezielte Visualisierungstechnik für Grossgefässvaskulitis
Zurzeit wird zur Diagnose einer Grossgefässvaskulitis (z.Bsp. Riesenzellarteriitis) die FDG-PET/CT Bild-gebung verwendet. Obwohl diese Bildgebung Entzündungsherde gut darstellen kann, ist die Abgrenzung zur Atherosklerose oftmals schwierig und erschwert die Diagnose einer Grossgefässvaskulitis.
Makrophagen, welche den Folatrezeptor-β exprimieren, spielen in der Pathophysiologie der Grossgefässvaskulitis (z.B. Riesenzellarteriitis) eine wichtige Rolle. Diesen Rezeptor kann man anhand des neuen 18F-AzaFol Tracers in der PET (Positron-Emission-Tomographie)-Bildgebung darstellen.
Ziel dieser prospektiven Studie ist es, den Vorteil der 18F-AzaFol-PET/CT gegenüber der gewöhnlichen 18F-FDG-PET/CT Bildgebung in Bezug auf die Diagnosestellung der Grossgefässvaskulitis zu untersu-chen.
Projektleiterin:Prof. Dr. med. Britta Maurer
Untersuchung der Rolle von Umweltfaktoren (Siliziumdioxid, Endotoxine und Tabak) bei der Entstehung einer ANCA-assoziierten Vaskulitis.
Die ANCA (antineutrophil cytoplasmic antibodies)-assoziierte Vaskulitis ist eine autoimmun bedingte Ge-fässentzündung. Es wird vermutet, dass Umweltfaktoren mit genetischen Faktoren interagieren und die Krankheit auslösen könnten. Die Studie zielt darauf ab, die Auswirkungen bestimmter Umwelteinflüsse am Arbeitsplatz sowie des Tabakkonsums bei der Entstehung einer ANCA-assoziierter Vaskulitis genauer zu bestimmen.
Projektleiter: Prof. Dr. med. Stephan Reichenbach
Dermatomyositis
A Study to Evaluate the Efficacy, Safety, and Pharmacokinetics of IgPro20 (Subcutaneous Immunoglobulin, Hizentra®) in Adults with Dermatomyositis (DM) – The RECLAIIM Study
In dieser Sponsor-Studie von CSL Behring wird die Wirksamkeit von Hizentra® (IgG Immunglobuline) bei Dermatomyositis untersucht. Hizentra ist eine Lösung mit humanem Immunglobulin G und wird subkutan appliziert. Aktuell ist das Medikament für Immundefizienzen und Infekten bei Leukämien zugelassen und soll neu auch für Dermatomyositis evaluiert werden.
Patient:innen mit wahrscheinlicher idiopathischen inflammatorischer Myopathien wie Dermatomyositis werden in zwei Gruppen für 24 oder 28 Wochen mit Hizentra (humanes IgG) behandelt und beobachtet.
Projektleitung: Sponsor-Studie CSL Behring
Hizentra
Hereditäres Angioödem
Schweizer Kohortenstudie für Hereditäres Angioödem (HAE)
Das hereditäre Angioödem ist eine seltene Erkrankung, welche sich mit rezidivierender starker Schwellung der Haut und Schleimhäute zeigt (Angioödem). Diese HAE-Attacken treten oft unvorhersehbar auf, kön-nen bis zu 3 Tagen anhalten, je nach Lokalisation zu mehrtägiger Arbeitsunfähigkeit führen und bei Schwellungen im Hals auch lebensgefährlich sein. Das Ansprechen der Angioödeme auf die verschiede-nen Therapien ist von Person zu Person sehr unterschiedlich.
Wir möchten daher mit dieser Studie herausfinden warum die Ausprägung von HAE bei den verschiede-nen Betroffenen so unterschiedlich sein kann und wie die verschiedenen Therapien möglichst effizient und wirksam eingesetzt werden können.
Projektleiter: PD Dr. med. Urs Steiner
HAE-Vereinigung für die Schweiz
Systemischer Lupus eryhtematodes
Schweizer Kohortenstudie für Systemischer Lupus erythematodes
Der Systemischer Lupus Erythematodes (SLE) ist eine seltene Erkrankung. Der SLE ist durch ein sehr breites Spektrum klinischer Erscheinungsformen und Beschwerden gekennzeichnet. Die Schweizerische SLE Kohortenstudie beobachtet langfristig Patienten mit SLE und hat zum Ziel, den Verlauf der Erkrankung, deren krankmachende Mechanismen und den Einfluss der Erkrankung auf das Leben der betroffenen Personen besser zu verstehen. Ausserdem möchte die Kohortenstude dazu beitragen, neue Therapiestrategien zu entwickeln und zu untersuchen.
Projektleiter: PD Dr. med. Urs Steiner
Myositiden
Bedeutung des kardialen Troponins für die Diagnosestellung von Myokardinfarkten bei gleich-zeitiger Skelettmuskelerkrankungen (Herz und Muskel-Studie)
Die Proteine „kardiales Troponin T“ und „kardiales Troponin I“ sind Biomarker, welche zentral für die Diag-nostik von Herzerkrankungen sind, vor allem beim akuten Herzinfarkt. Bislang ging man davon aus, dass diese ausschliesslich im Herzen vorkommen und daher ein Anstieg ihrer Werte im peripheren Blut auf Herzzellschädigung zurückgehen muss. Neue Daten haben nun diese Annahme in Frage gestellt, nach-dem in Patienten mit chronischen Muskelerkrankungen eine Form von kardialem Troponin (Form T) im Skelettmuskel nachgewiesen wurde. Ziel dieser multizentrischen Studie ist es, besser zu verstehen, ob die aktuell verfügbaren Bluttests (Troponin I, Troponin T) für den Nachweis bzw. Ausschluss eines Herzin-farkts auch zuverlässige Ergebnisse liefern, wenn bei einem Patienten bereits eine Muskelerkrankung vorliegt. Daher untersuchen wir im Rahmen der Studie Patienten mit Muskelbeschwerden bzw. einer Mus-kelerkrankung.
Projektleiter: Prof. Dr. med. Christian Müller (Universitätsspital Basel)
Sjögren Erkrankung, Sicca-Syndrom
Charakterisierung von Patienten mit entzündlicher Erkrankungen der Tränen- und Speichel-drüsen – BErner SIcca Studie (BESIS)
Dieses Forschungsprojekt dient zum besseren Verständnis von entzündlichen Erkrankungen der Speichel- und Tränendrüsen (Sicca-Syndrom). Die Erkrankung ist komplex und verläuft bei einzelnen Patienten sehr unterschiedlich. Das Fehlen von Markern zur Vorhersage des Krankheitsverlaufs und das Fehlen zugelassener Therapien stellen eine Herausforderung für die behandelnden Ärzte dar. Zur Entwicklung spezifischer Marker und Therapieansätze sind neben der Erhebung klinischer Daten neue Erkenntnisse über die biologischen Grundlagen der Krankheit wichtig.
Es können Patient:innen mit bekanntem Sjögren-Syndrom oder trockenen Schleimhäuten (z.B. Mund, Augen) an dieser Studie teilnehmen.
Projektleitung: Dr. med. Lisa Christ
Anti-Phospholipid Sydrom (APS)
Verbesserung der laborchemischen Kriterien zur Anti-Phospholipid Antikörper Detektion (HÄM-Kohorte)
Diese Studie hat als Ziel die Antiphospholipid-Antikörper, welche zur Diagnosestellung des Anti-Phospholipid Syndroms notwending sind, genauer zu bestimmen. Dazu werden Patient:innen mit einem primären oder sekundären APS und einer vergangener Thrombose und/oder Abort eingeschlossen.
Projektleiterin: Prof. Dr. med. Britta Maurer
Chronische muskuloskelettale Schmerzen
Chronisches Schmerzregister Bern
Das Register für Personen mit chronischen muskuloskelettalen Schmerzen der Universitätsklinik für Rheumatologie und Immunologie des Inselspitals Bern ist das erste interprofessionelle Krankheits- und Qualitätsregister zu chronischen Schmerzen in der Schweiz.
Folgende Einschlusskriterien müssen erfüllt sein, um die gesundheitsbezogenen Personendaten in das chronische Schmerzregister aufzunehmen: Personen mit der Diagnose eines chronischen muskuloske-lettalen Schmerzsyndroms, mit Zeichen von psychosozialen Funktionsbeeinträchtigungen und bei denen die Gewebeschädigung oder -erkrankung über eine psychische Erkrankung dominieren.
Die gesundheitsbezogenen Personendaten werden wie gewohnt zum Zeitpunkt der Aufnahme, nach 12 Wochen und wenn möglich, zu späteren Zeitpunkten von einem interprofessionellen Team gesammelt. Die gesundheitsbezogenen Daten beinhalten Informationen über Alter, Angst, Leidensdruck, Katastrophi-sieren, Depression, Diagnose, Ausbildungsgrad, soziale Situation (Finanzen, Wohnen, Arbeit, soziales Netz), Gang und Gehfähigkeit, Geschlecht, Körpergrösse, Schmerzkontrolle, Schmerzintensität, Schmerz-reduktion, Bewegungsausmass und -qualität, Ausführungsqualität von Aktivitäten des täglichen Lebens (ADL), Lebensqualität, Schlaf, Art und Dosierung von Medikamenten, Inanspruchnahme von medizinisch-therapeutischen Leistungen, Körpergewicht und Arbeitsfähigkeit. Die Daten werden anhand standardisier-ter und valider Erhebungsinstrumente gesammelt.
Dr. med. Lisa Christ
Oberärztin
Kontakt per E-Mail
+41 31 63 2 31 70
Dr. med. Adela-Cristina Sarbu
Stv. Oberärztin
Kontakt per E-Mail
+41 31 632 31 70
Fabio Ryser
Assistenzarzt
Kontakt per E-Mail
+41 31 632 31 70
Jana Kernen
Studienkoordinatorin
Kontakt per E-Mail
+41 31 63 2 72 29
Barbara Strehler
Studienkoordinatorin
Kontakt per E-Mail
+41 31 63 2 72 29
Astrid Zbinden
Studienkoordinatorin
Kontakt per E-Mail
+41 31 63 2 72 29